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Geschichte - Ludwig Loewe Maschinenfabrik

Mitte - Tiergarten, Wiebestraße 42-45

Die von Ludwig Loewe und lsidor Loewe an verschiedenen Standorten in Berlin begründeten Fabriken erhielten gegen Ende des Jahrhunderts ihren wichtigsten Standort in Moabit. Dazu gehörten die Loewe GmbH (Maschinenfabrik), die 1896 entstand, sowie die Ludwig Loewe & Co. (Fräs- und Bohrmaschinenfabrik), die 1917 von Alfred Grenander fertiggestellt worden war.

In der Folgezeit entstanden auf beiden Geländen verschiedene pavillonartige Produktions- und Verwaltungsbauten aus Backstein sowie Grünanlagen. Die gesamte Anlage gilt als Vorläufer heutiger Industriearchitektur. Die 1897 /98 von Arnold Vogt errichtete Maschinenbauhalle in der Wiebestraße war ein dreischiffiger Bau aus Backstein mit großflächiger Verglasung.

1905 wurde sie nach Norden hin verlängert. Die südliche Stirnwand der Halle wurde im 2ten Weltkrieg zerstört und danach neu aufgebaut. Später nutzte man das Gebäude als Lagerhalle und Lehrwerkstatt des christlichen Jugenddorfwerkes. 1994 erfolgte der Abriss. An sie erinnert eine Tafel mit dem Text: "Die Maschinenhalle war letzter Zeuge des einstigen Musterbetriebes.

Sie hatte den Rang eines Baudenkmals und ist 1994 zugunsten des nun fertiggestellten Neubaus abgetragen worden."

Loewe, Ludwig

* 27.11.1837 Heiligenstadt/Eichsfeld, † 11.09.1886 Berlin, Industrieller

Er eröffnete 1858 in Berlin ein Wollwarenkommissions-Geschäft. 1869 gründete er in der Luisenstädter Hollmannstraße 32 die Ludwig Loewe & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien zur Fabrikation von Nähmaschinen, aus der die Werkzeugmaschinenfabrik, die 1898 in die Huttenstraße 17-20 ( Ludwig Loewe Maschinenfabrik) zog, und 1896 die Deutsche Waffen- ­und Munitionsfabrik AG, Kaiserin-Augusta-Allee 14-24, hervorgingen.

L. gehörte der Berliner Stadtverordnetenversammlung an und war seit 1877 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und seit 1878 Mitglied des Deutschen Reichstages. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (Prenzlauer Berg).

Grenander, Alfred Frederik Elias

* 26.06.1863 Sköfde (Schweden), † 14.07.1931 Berlin, Architekt

G. studierte Architektur in Stockholm und an der TH Charlottenburg von 1885 bis 1888. Im Anschluss daran arbeitete er bei Alfred Messel und seit 1890 in Paul Wallots (1841-1912) Reichstagsbauatelier. Ab 1896 selbständig, führte er bis 1903 mit seinem Schwager Otto Spalding (1863-1945) die Firma Spalding & Grenander. Daneben lehrte er ab 1901 als Professor an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst (Charlottenburg) und von 1897 bis 1931 auch an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums (Martin-Gropius-Bau, Kreuzberg).

G. war von 1900 bis 1931 vor allem für die Berliner Hoch- und Untergrundbahn-Gesellschaft tätig, für die er zahlreiche Bahnhöfe und andere Bauten für die Hoch- und die U-Bahn errichtete, so die U-Bahnhöfe Alexanderplatz, Bernauer Straße, Französische Straße, Friedrichstraße, Gesundbrunnen, Hausvogteiplatz, Heinrich-Heine-Straße, Jannowitzbrücke, Klosterstraße, Kurfürstenstraße, Märkisches Museum, Mohrenstraße, Potsdamer Platz, Reinickendorfer Straße, Rosa-Luxemburg-Platz, Rosenthaler Platz, Seestraße, Schillingstraße, Schwartzkopffstraße, Spittelmarkt, Stadtmitte, Voltastraße, Weinmeisterstraße und Zinnowitzer Straße, das U-Bahn-Umformerwerk Bastianstraße sowie die Hochbahnbrücke in der Dennewitzstraße (1930).

Zudem gestaltete G. 1928 die Komische Oper und 1930/31 die Kaisergalerie um, erneuerte 1910/11 die Gotzkowskybrücke und stellte 1917 die Fräs- und Bohrmaschinenfabrik der Ludwig Loewe Maschinenfabrik fertig.

1929/30 baute er das heute von der BVG genutzte Verwaltungsgebäude Dircksenstraße/Bülowstraße (heute Rosa-Luxemburg-Straße Nr. 2-4). Auf einer Gedenktafel im U-Bahnhof Klosterstraße wird auch an G. erinnert.

Die Gebrüder Loewe

Isidor Loewe
Ludwig Loewe
+49(0)30 - 34 50 95 87
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